Frage: Herr Lucas, Sie haben im Jahr 2012 mit der Kreation ihrer eigenen Krimi-Tour begonnen und ihr "Baby" mit Mühen großgezogen. Wie würden Sie den Einfluss der Corona Wirtschaftskrise auf ihr Unternehmen beurteilen? 

Antwort: Immens, würde ich sagen. Es war schon vorher nicht unbedingt leicht, da ich am Anfang so gut wie keine Rückendeckung hatte. Ich habe mein Unternehmen damals aus dem Nichts erschaffen müssen. Firmengründer nennen das "den Königsweg". Wenn man kein Budget oder andere Finanzierungen vorzuweisen hat, ist man auf sich allein gestellt und hat nur das, was man kann. Damit muss man dann arbeiten, und sich das Interesse des Publikums hart erkämpfen. Ich kann sagen, dass ich das etwa ab 2016 gut erreicht hatte. 2019 war das bisher beste Jahr. Doch dann kam die Pandemie und hat auch mich schwer getroffen.

Frage: Meinen Sie damit, dass Sie erkrankt sind, oder dass ihr Unternehmen darunter gelitten hat?   (Fortsetzung weiter unten)

Antwort: Beides. Ich hatte insgesamt dreimal Corona. Beim ersten Mal musste ich mit Atemnot ins Krankenhaus und bin fast gestorben. Außerdem wurden meine Stimmbänder dabei schwer beschädigt. Inzwischen geht es wieder. Aber meine Stimme ist tiefer geworden. Was meine Karriere als Sänger quasi beendet, aber gleichzeitig eine neue Tür, als Sprecher für Hörbücher geöffnet hat. Dorthin werde ich mich nun orientieren. Da ich selber Bücher schreibe, kommt mir das da zugute. 

Frage: Wo wir schon beim Thema wären. Als Autor, Regisseur und Schauspieler sind Sie in ihrem eigenen Theaterstück tätig. Corpus Delicti Tours läuft jetzt seit 10 Jahren. Sind Sie ein bisschen stolz?

Antwort: Ein bisschen wäre stark untertrieben. Wie gesagt, habe ich dieses Unternehmen von Null auf 100 gebracht. Das kann einen schon stolz machen. Besonders freue ich mich aber darüber, dass ich selbst nach 1,5 Jahren Berufsverbot (aufgrund der Lockdowns) trotzdem immer noch die erfolgreichste Krimi Tour in Hamburg anbieten kann. 

Frage: Was ist das Geheimnis Ihres Erfolges?

Antwort: Das sollten Sie besser meine Gäste fragen. 

Zum Einen kann ich dazu soviel sagen: Viele Leute wollen am Ende der Tour gar nicht mehr weg.

Ich führe dann oft noch lange Gespräche, sofern ich danach keine weiteren Touren habe.

Der persönliche Kontakt zu den Menschen gefällt mir dabei besonders. Vielleicht ist dies das "Geheimnis": Ich bin während der Tour in ständigem Dialog mit den Gästen und mache mich damit sehr nahbar. Sozusagen ein "Kommissar zum Anfassen".

Und die Tatsache, dass die Teilnehmer in dem interaktiven Freilicht ImproTheaterstück einen eigenen Kriminalfall lösen dürfen, der mit nichts zu vergleichen ist, das man in anderen Krimi Touren jemals gesehen hat, macht vielleicht den anderen Teil aus.

Frage: Wie ist Ihre Prognose für die Zukunft und was wäre, wenn Sie ein Wunsch frei hätten?

Antwort: Ich denke und hoffe, dass ich die Endemie-Zeit ebenso gut überstehen werde, wie die Pandemie-Zeit, aber ich wünsche mir, dass noch mehr Leute von meiner Tour erfahren. Die Aufmerksamkeit im Netz ist begrenzt, da ich finanziell ganz von vorne anfangen muss. 

Ich freue mich immer über eingefleischte  Krimi-Fans, die ich mit meinem Programm begeistern kann. Die erzählen es danach in der Regel Freunden und Verwandten, weil sie so begeistert waren.

Mundpropaganda ist eben immer noch die beste Werbung.

Frage: Wie kann man Ihnen helfen, wieder aufs alte Niveau zu kommen?

Antwort: Indem man z.B. Gutscheine für meine Tour kauft und diese dann an Freunde verschenkt. Bald ist ja wieder Weihnachtsfeier. Doch auch für den nächsten Betriebsausflug, als Junggesell*Innen Abschied oder Geburtstagsgeschenk ist das Programm geeignet.

Nicht zuletzt gibt es da noch meine Bücher: Am 31. Oktober 2022 kommt mein erster Fantasy Roman auf dem Markt. In der TIMEWULF Saga geht es um zeitreisende Werwölfe - SPEKTAKULÄR!